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Die aktuelle Lage: Wie KI Bewerber:innen 2025 unterstützt

  • Autorenbild: Marcus
    Marcus
  • 14. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Künstliche Intelligenz ist längst nicht mehr nur ein Buzzword im Recruiting – sie entwickelt sich Schritt für Schritt zu einem praktischen Co-Piloten für Bewerber:innen. Egal ob Lebenslauf, Bewerbungsschreiben, Interviewtraining oder die Organisation von 50 Bewerbungen gleichzeitig: KI-Tools können Zeit sparen und helfen, professioneller aufzutreten.


Doch: Nicht alle Tools sind gleich nützlich. Manche sind global, andere auf lokale Märkte zugeschnitten. In diesem Beitrag zeige ich, welche KI-Tools heute wirklich helfen, wie sie sich unterscheiden, welche Fallstricke es gibt – und wie Bewerber:innen sie klug kombinieren können.


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Die „Big Five“ der Generalisten: ChatGPT, Gemini, Copilot, Claude, Grok

Grosse Sprachmodelle (LLMs) sind Allrounder – und für die meisten Bewerbungsaufgaben flexibel einsetzbar.

Tool

Stärken für Bewerber:innen

Grenzen / Vorsicht

ChatGPT (OpenAI)

Sehr stark bei Lebenslauf- und Bewerbungstexten, STAR-Geschichten, Brainstorming; wird bereits in Jobportale wie Indeed integriert.

Neigt zu generischen Formulierungen, wenn man einfach nur eine Stellenanzeige einfügt.

Google Gemini

Direkt in Google Workspace (Docs, Drive) integriert; kann PDFs oder lange JDs schnell zusammenfassen.

Manche Features nur auf Englisch oder regional verzögert verfügbar.

Microsoft Copilot

Gut für Lebenslauf-Feinschliff in Word; liefert Verbesserungsvorschläge und schnelle Textbausteine.

Am besten in Kombination mit Microsoft 365 nutzbar.

Claude (Anthropic)

Sehr gut im Schreiben im eigenen Stil, bei Interviewvorbereitung oder zum Strukturieren von Geschichten.

Einige Unternehmen sind vorsichtig, wenn Texte offensichtlich „KI-geschrieben“ wirken.

Grok (xAI)

In X (Twitter) integriert; liefert Echtzeit-Signale aus Unternehmen und Netzwerken („We’re hiring!“ Posts).

Noch jung, eher für Tech/Startups relevant als für Mittelstand.

Spezialisierte Tools für Bewerber:innen

Während die großen KI-Modelle vielseitig sind, gibt es spezialisierte Tools, die sich gezielt auf den Bewerbungsprozess konzentrieren.

Kategorie

Tool(s)

Nutzen

Grenzen

ATS-Optimierung

Jobscan

Vergleicht CV mit Stellenanzeige; zeigt fehlende Keywords oder Formatierungsprobleme.

Fokus auf US-ATS; deutsche Lebensläufe (Zeugnisse, Foto) werden nicht immer korrekt bewertet.

Profil-Feedback

Resume Worded

Bewertet Lebenslauf und LinkedIn-Profil; gibt Relevanzscores.

Scores sind nur Orientierung, kein Garant.

Interviewtraining

Google Interview Warmup

Lässt Antworten üben, zeigt Muster in der Sprache.

Nur Englisch; Soft Skills werden nicht bewertet.

Bewerbungs-Management

Teal

Zentrales Job-Tracking; KI-Prompts für CV/Anschreiben.

Bessere Integration mit US-Portalen als mit StepStone/Xing.

Regionale KI-Lösungen

Moonwork (CH), Empion (DE)

Kombination aus Matching-KI und HR-Know-how, speziell für DACH.

Regional begrenzt, weniger international.


KI für die Jobsuche selbst


Viele Bewerber:innen nutzen KI nur für Texte. Dabei gibt es zunehmend Tools, die auch die Suche und das Tracking erleichtern.


Entdeckung & Alerts

  • LinkedIn AI Job Search (Premium): Schlägt passende Jobs basierend auf Skills vor, nicht nur per Keyword.

  • Indeed + OpenAI: Experimentiert mit AI-basiertem Matching.

  • Grok (X): Erkennt Echtzeit-Posts von Recruitern oder Hiring Managern, oft bevor die Stellen online sind.


Filtern & Priorisieren

  • ChatGPT/Claude: 20 Jobanzeigen einfügen → KI clustert nach Fit, rankt Top 3, markiert Red Flags.

  • Gemini: fasst lange Stellenbeschreibungen auf wenige Kriterien zusammen.


Bewerbung vorbereiten

  • Copilot/ChatGPT: massgeschneiderte Anschreiben oder Danke-Mails in Minuten.

  • Resume Worded: prüft Konsistenz zwischen LinkedIn-Profil und Lebenslauf.


Tracking & Follow-up

  • Teal Job Tracker: Bewerbungsliste, Deadlines, Notizen.

  • Notion + AI: Rollen taggen, Jobausschreibungen automatisch zusammenfassen.

  • Airtable + AI: Erinnerungen generieren, Statusberichte ziehen.


Und was funktioniert auch in deutsch?


Sind die Tools auch für Deutschland, Österreich, Schweiz sinnvoll?


  • LLMs (ChatGPT, Claude, Copilot, Gemini):  uneingeschränkt nutzbar, auch auf Deutsch.

  • Jobscan/Resume Worded:  gut zur Orientierung, aber stärker US-zentriert.

  • Interview Warmup:  global, aber nur Englisch.

  • LinkedIn AI:  weltweit ausgerollt, deutsche Texte wirken manchmal übersetzt.

  • Teal:  nutzbar, aber weniger integriert mit StepStone/Xing.

  • Moonwork, Empion:  regionale Vorreiter, optimiert für DACH-Märkte, DSGVO-konform.


Empfehlung: Globale Tools nutzen für Text, Organisation & Interviewtraining – und regionale Plattformen für Matching & Bewerbungen im DACH-Raum.


Drei-Phasen-Playbook für Bewerber:innen


Phase 1 – Zielsetzung & Positionierung

  1. Bullseye definieren: Mit ChatGPT/Claude eine prägnante Positionierung (3–5 Rollenprofile) formulieren.

  2. ATS-Check: Lebenslauf durch Jobscan/Resume Worded laufen lassen.

  3. Personal Branding: Copilot/Gemini wandeln Projekterfolge in STAR-Stories mit Zahlen um.


Phase 2 – Schnelligkeit mit Qualität

  1. Individuelle Bewerbungen: KI erstellt Cover-E-Mails in 150 Wörtern → Sie redigieren nach.

  2. Gap-Analyse: KI fragen: „Welche Kriterien in der Ausschreibung fehlen in meinem CV?“

  3. Ethik: Keine falschen Angaben – Recruiter prüfen Authentizität zunehmend.


Phase 3 – Interviewvorbereitung & Follow-up

  1. Training: Interview Warm-up zum Üben; Claude für Panel-Simulationen.

  2. Research: Grok für Live-Insights; Gemini/Copilot fassen Berichte in 10 Talking Points zusammen.

  3. Follow-up: KI-gestützter Entwurf für Dankesmail, dann personalisieren.


Fallstricke


  • AI-Stil erkennbar: Standardisierte Floskeln schrecken ab. Lösung: Schreibproben einspeisen und auf den eigenen Ton trimmen.

  • Keyword-Stuffing: Nur Skills nennen, die man im Interview vertreten kann.

  • Datenschutz: Keine sensiblen Daten in unbekannte Tools eingeben. Offizielle Integrationen bevorzugen.

  • Einseitige Abhängigkeit: Aufgaben auf mehrere Tools verteilen.


Fazit


KI ersetzt keine Bewerbungsarbeit – aber sie multipliziert die Wirkung:

  • Finden: Bessere Treffer, schnelleres Screening.

  • Optimieren: CV & Anschreiben massschneidern.

  • Üben: Interviews stressfreier vorbereiten.

  • Organisieren: Bewerbungsprozesse im Griff behalten.

Gerade in der DACH-Region lohnt die Kombination: Globale KI für Text & Struktur, lokale Plattformen für Markt- und Sprachpassung.

Wer KI als Co-Piloten nutzt – nicht als Ersatz – ist bei der Jobsuche 2025 klar im Vorteil.

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